WOLFTANANZUG

Pressemitteilung

Die Musik in ihrem stetigen, intuitiven, ewig veränderlichen Fluss abzubilden – das ist der Anspruch von Wolftananzug, bestehend aus Markus Pott und Hannes Bigge aus Münster. Stillstand kommt für sie nicht in Frage.

Und nun ist es endlich soweit: Am 1. September erscheint ihr erster Longplayer mit dem geheimnisvollen Titel Wolpertinger. Der Wolpertinger ist eine Art Fabelwesen, eine Kreatur, die aus verschiedenen real existierenden Tieren zusammengenäht wird, ein artifizielles Wesen, das die Einzelteile real existierender Tiere zu etwas Neuem, möglicherweise Verstörendem rekombiniert. So verhält es sich auch mit der Musik.

Schon 2016 veröffentlichte die Band mit ihrer Debut-EP Shot of Nails ein einzigartiges Dokument zweier Künstler, die ihre musikalische Identität gefunden haben und sich ganz in dem fallen lassen können, was sie inspiriert. Die beiden nehmen in ihrer Arbeit unzählige Einflüsse aus Umwelt und Kultur auf und fügen sie zu einer einmaligen klanglichen Welt aus Rock, Electronica und einer Prise Theatermusik zusammen. Das Ergebnis lässt sich am besten als Post-Punk bezeichnen, der aber jederzeit die Offenheit hat, sich in etwas völlig Neues und Einzigartiges zu wandeln und den Hörer so auf krummen Wegen ins Unbekannte und Unerwartete zu führen.

Die Songs erzählen nicht selten groteske Geschichten aus der Perspektive verlorener, gebrochener oder wahnsinniger Charaktere, verarbeiten aber auch romantische oder melancholische Erfahrungen. Die düster-rockigen Melodien, Riffs und Vocals entstehen hierbei größtenteils durch freie Improvisationen im Proberaum.

Mit Wolpertinger folgt nun der nächste, konsequente Entwicklungsschritt der Band. Durch die Hinzunahme des klassischen Sounds elektrischer Gitarren und der Abkehr von traditionellen Singer-Songwriter-Strukturen, wirkt ihr Sound noch wuchtiger, komplexer und dreidimensionaler. Hannes’ Arbeit mit der Loop Station ermöglicht dem Duo, mühelos den vollen und dichten Sound einer vielköpfigen Band zu erzeugen, ohne dass die beiden Musiker gezwungen wären, ihr intimes, enges Bandgefüge zu opfern.

Der Albumtitel verweist auf die Verschiedenheit der Songs und darauf, dass hier Dinge miteinander verwoben werden, die auf den ersten Blick nicht zusammen gehören. Stets soll Gewohntes und Bekanntes aufgebrochen, Unsichtbares sichtbar gemacht werden – ein verrückter und lauter, aber auch nachdenklicher und stellenweise abgründiger Rausch aus Ernsthaftigkeit und Groteske, verschroben und albtraumhaft, bunt, explosiv und immer herausfordernd.

Tracks wie Simple Light, Flying Man und Red Box nehmen uns mit auf eine Reise durch verschiedenste Stilrichtungen, Sounds und lyrischer Konzepte – mal von verzerrten Gitarren getragen, mal von einem verführerischen Elektrobeat untermalt – und ermöglichen es uns, immer neue Aspekte des Sounds, aber auch verdeckte Teile unserer Selbst zu entdecken und gewohnte Strukturen gegen neue Erfahrungen zu tauschen.

Wolpertinger ist die Momentaufnahme eines wilden Abenteuers in der Welt der Musik und Kunst von Wolftananzug, deren Kreativität scheinbar kein Limit hat und die in Zukunft sicher noch für viele Überraschungen und musikalische Grenzüberschreitungen sorgen werden.

Biografie

Die gemeinsame, musikalische Geschichte der beiden Freunde hinter Wolftananzug hat ihren Ursprung schon lange vor Hannes Bigges Eintritt in die von Markus Pott gegründete Gothic-Rock Band Bleach & Chlorine. Aber es war hier, dass die beiden lernten auf eine strukturierte, professionelle Art und Weise zusammen zu arbeiten und erkannten, dass sich ihre Song-Ideen dann am besten realisieren ließen, wenn sie als Duo musizierten und hierbei sowohl Stärken, als auch Schwächen kombinierten. Musikalisch kreativ zu sein, war seit jeher elementarer Bestandteil ihrer Freundschaft.

Bleach & Chlorine waren nicht für die Ewigkeit und Markus und Hannes merkten schon vor dem offiziellen Aus ihrer alten Band im Jahre 2012, dass sie kein Interesse an den Kompromissen hatten, die mit einer voll besetzten Band von fünf oder mehr Personen einhergehen. Ihre Vorstellungen von Kunst und Musik waren schon immer ein wenig seltsam, ein wenig schräg und tief verwurzelt im eigenen, kleinen, grotesken Kosmos. Einem Kosmos, den man am besten gemeinsam mit einer Person an seiner Seite navigiert, der man bedingungslos traut. Und so war Wolftananzug geboren. Ein Projekt, das ursprünglich für improvisatorische Experimente, Jamsessions und private Gigs gedacht war, wurde zur Band.

Wolftananzug spielten ihr erstes Konzert im gleichen Jahr in Rheine und viele mehr folgten, sowohl im heimatlichen Münster, als auch im Rest von NRW. Der Sound der Band ist vielseitig und nicht reduzierbar auf die gewöhnlichen Vorstellungen von musikalischen Duos. Hannes Gitarren rangieren zwischen radikaler Wildheit und zärtlicher Weichheit, zwischen stürmischer Ekstase und hypnotischer Meditation. Mit seiner Loop-Station emuliert er fast mühelos eine vollständige Band. Markus Stimme kann im einen Moment das manische Geschrei eines Wahnsinnigen sein und im nächsten ein melancholisches Flüstern zwischen Fremden. Von innerer Zerrissenheit und Wut zu Entspannung und Ruhe in nur einem Augenblick. „Blues, Folk, Rock und eine Prise Theatermusik“- eine Mixtur, die eine Form von experimentellem Rock ergibt, die unkonventionell und spontan klingt und dem Duo die Möglichkeit gibt, ihre Musik immer in das zu transformieren, was sie brauchen, um ihre Ideen auszudrücken.

Die tiefe Verbundenheit Wolftananzugs mit der Kunstszene Münsters führte dazu, dass Martina Pott, die mit Markus verheiratet ist, zum unsichtbaren dritten Mitglied der Band wurde. Martina ist eine gelernte Künstlerin und Designern, welche sich in den Bereichen Mixed Media, Grafikdesign, Malerei, Fotografie und Bühnenbild bestens auskennt. Ihre langjährige Erfahrung nutzend, ist sie verantwortlich für alle visuellen Aspekte des grotesken und surrealen Banduniversums und verwandelt so die Musik in etwas, das sich sehen lässt und auch optisch berührt.